Zum Inhalte springen

Sommerferien - Côte d'Argent

In den letzten drei Wochen der diesjährigen Sommerferien konnten wir mal wieder zu zweit touren; Lea, Liam und Niklas wollten anderweitigen Interessen nachgehen. Aufgrund der schlechten Wettervorhersagen für das nördliche Frankreich verwarfen wir kurz vor dem Start die Pläne durch die Bretagne zu touren. Die Wetteraussichten für die Côte d'Argent waren wesentlich besser und die Aussicht einige Tage mit unseren dort tourenden Remscheider Freunden verbringen zu können, veranlasste uns diese als neue Zielregion festzulegen.

Lacanau-Ocean

Mit großer Vorfreude machten wir uns auf den uns schon bekannten Weg durch Belgien und dann über die mautpflichtigen französischen Autobahnen in Richtung Paris. Leider standen wir aufgrund eines liegengebliebenen LKW kurz vor Paris fast zwei Stunden im Stau. Genervt bezahlten wir die dennoch fälligen knapp 20 € Maut und durchquerten die Seine-Metropole (Google Maps). Mautfrei ging es danach weiter, vorbei an Orléans und Vierzon. Kurz vor Châteauroux gab es auf einem Rastplatz an der mautfreien A20 die verdiente Schlafpause. Leider mussten wir dort feststellen dass unser Kühlschrank trotz getauschtem Brenner nicht im Gasbetrieb funktionierte. Um ein gänzliches Abtauen zu verhindern wurde die Schlafpause verkürzt und als samstägliches Ziel Lacanau-Ocean (Google Maps) festgelegt. Mit den auf dem Wohnmobilstellplatz "Air de Service du Huga" vorhandenen 230 Volt sollte Bier und Insulin bis Montag kühl gehalten werden. Die nötigen Reparaturarbeiten wollten wir dann in der, uns von der Sommertour 2010 bekannten Werkstatt "Service Froid" in Le Haillan (bei Bordeaux) durchführen lassen. Ohne Probleme erreichten wir am frühen Samstag Nachmittag Lacanau. Nach einem Einkauf im dortigen Super-U richteten wir uns wie geplant auf dem Stellplatz ein.

Unsere Fahrräder nutzten wir am Sonntag um den von uns so geliebten aber leider mit dem Wohnmobil in der Hauptsaison nicht mehr zugänglichen Pinienwald am Plage-sud zu erreichen. Dort statteten wir zuerst Ullas Surfschule Wally's "Ecole de Surf" einen Besuch ab und begrüßten Wally persönlich. Danach genossen wir für einige Zeit die Sonne am Strand. Die Rückfahrt unterbrachen wir in Lacanau-Ocean um in einer der vielen Bars ein kühles Bier zu trinken. Lacanau-Ocean war schon immer ein Ort voller Leben und Trubel, verliert aber mehr und mehr seinen ursprünglichen Flair. Nicht nur das neue Riesenrad am Strand nimmt ihm viel seines früheren Charme. Wir beschlossen nach der Reparatur unseres Kühlschrankes am Montag oder Dienstag weiter 'gen Süden zu ziehen und uns "freie" Stellplätze zu suchen. Leider gestaltete sich die Reparatur unseres Kühlschrankes als schwierig. Die uns bekannte Werkstatt "Service Froid" in Le Haillan gab es nicht mehr, die vom RSC-Dülmen telefonisch empfohlene Werkstatt in Bordeaux hatte Montags Ruhetag. So mussten wir unverrichteter Dinge zurück zum Stellplatz Le Huga. Auch ein zweiter Versuch am Dienstag war nicht erfolgreich. Die Werkstatt in Bordeaux sah sich zeitlich nicht in der Lage uns zu helfen, empfahl uns aber eine kleine Werkstatt in der Nähe. Der dortige Techniker erschien recht kompetent, scheiterte aber auch mit seinem Reparaturversuch. Zurück auf dem Stellplatz in Le Huga beschlossen wir keine weiteren Urlaubstage mehr zu "opfern" und nur Stellplätze mit 230 V-Anschlüssen zu nutzen.

Moliets-et-Maa

So konnten wir unsere etwas südlich von Le Porge "frei" stehenden Remscheider Freunde nur kurz besuchen bevor wir mautfrei weiter nach Moliets-et-Maa fuhren. Laut der Promobil-Stellplatz-APP "Stellplatz-Radar" versprach die dortige "Aire de Camping-cars municipale" schöne Stellplätze in Strandnähe mit 230 -Anschlüssen. Die knapp 200 Kilometer waren schnell gefahren, nur ein kurzes mautpflichtiges Teilstück haben wir umfahren (Google Maps). Schon am frühen Nachmittag richteten wir uns auf dem Stellplatz "Aire de Camping-cars municipale" ein. Wir verbrachten einige Tage in Moliets-et-Maa und lernten dort viele nette Menschen kennen. Aber auch "an der Substanz zehrende" Fahrradtouren mit - und Strandsparziergänge zu unseren Remscheider Freunden, welche für einige Tage auf die ""Aire de Camping-Car" am Lac de Leon umgezogen waren, bleiben mir für immer in lebhafter Erinnerung. Erholung gab es bei sonnigen Strandaufenthalten, einem kühlen Bier in einer der naheliegenden Bars oder einfach nur in der Sonne "chillend" vor unserem Wohnmobil.

Contis-Plage

Niklas wollte in Lacanau-Ocean mit seinem Freund einige Urlaubstage verleben und wir die Möglichkeit nutzen einige Zeit mit ihnen zu verbringen. Daher planten wir mit diversen Stopps die Fahrt dorthin. Als ersten Halt hatte ich den Wohnmobilstellplatz vor dem Campingplatz "Les Tourterelles" im nur ca. 20 Kilometer entfernten Saint-Girons-Plage vorgesehen den dieser versprach Duschmöglichkeiten auf dem angrenzenden Campingplatz. Da es dort aber keinen freien Platz mit 230 Volt-Anschluss gab und Ulla der Stellplatz ohnehin nicht sonderlich zusagte, bemühte ich mal wieder die hervorragende Promobil-Stellplatz-APP "Stellplatz-Radar" um einen anderen Platz in der Nähe zu finden. Nur ca. 20 Kilometer weiter nördlich versprach die "Air du Camping-car du Phare" in Contis-Plage (Google Maps), einem zu Saint-Julien-en-Born gehörendem Strandort alles was wir wollten. Schon kurze Zeit später fanden wir auf dem Stellplatz "Air du Camping-car du Phare" einen schönen Platz am Rand des angrenzenden Pinienwaldes und richteten uns neben einer netten Holländerin, unterwegs mit ihren beiden Zwillingstöchtern in einem betagten Hymer, ein.

Gleich nach der ersten Erkundigung des kleinen, nur etwa eine Gehminute vom Stellplatz entfernten Ortes war uns eines klar: Hier würden wir den Rest des Urlaubs verbringen, Lacanau-Ocean auf keinen Fall mehr anfahren. Contis-Plage bezauberte mit gemütlichen Restaurants und kleinen Geschäften sowie einem Mittwochs und Sonntags stattfindenden Markt. Auf diesem wurden frisches Gemüse, Fleisch und Fisch zu fairen Preisen angeboten. Abgerundet wurden die positiven Eindrücke von einigen abendlichen kulinarischen Veranstaltungen im Ortskern, zeitweise untermalt mit Livemusik oder eines DJs. Zudem begeisterte uns "La Cabane", eine gemütliche Strandbude unweit des Stellplatzes. Diese lud bei günstigen Preisen und sporadischer abendlicher Livemusik zum gemütlichen Verweilen und zum "Sonnenuntergangbeobachten" ein - einfach fantastisch. Wir genossen das "Dasein" in vollen Zügen. Niklas und sein Freund Jannik hatten wir schnell davon überzeugt uns nicht in Lacanau-Ocean zu treffen sondern in Contis-Plage. Mit beiden und weiteren netten Leuten aus dem Osten der Republik, ebenfalls mit Wohnmobilen in Contis-Plage "hängen geblieben", verbrachten wir einen weiteren gemütlichen Abend in der Strandbude! Im August war der Stellplatz kontinuierlich voll belegt, oft warteten mehrere Wohnmobilisten vor der Schranke darauf dass ein anderen seinen Platz räumte. Das Übernachten vor dem Platz wurde einmalig toleriert ein zweites Mal sollte laut Hinweiszettel an den Frontscheiben aber teuer werden. Unsere holländischen Nachbarn zog es bald weiter in Richtung Biarriz bzw. den Pyrenäen. Nur kurze Zeit später richtete sich ein nettes Paar aus Hannover, unterwegs mit einem ebenfalls recht betagtem LT, neben uns ein. Mit beiden verbrachten wir noch einige schöne Tage rund um Contis-Plage. Bis heute verbindet uns eine Freundschaft welche wir bei weiteren Treffen in den Sommerferien in Contis-Plage pflegen. Wir wollten diesen schönen Ort einfach nicht verlassen, blieben also "as long as possible". Mit einer Übernachtung hinter Paris fuhren wir erst am letzten Ferienwochenende, leider geplagt von vielen Staus rund um Bordeaux, die gleiche Strecke wie auf der Anreise nachhause. Im nächsten Sommer werden wir wiederkommen!